Ameise und Wilma, die beiden Weibchen und Ole, der Mann im Gehege

 

Unsere Geschichte mit maurischen Landschildkröten

 

Begonnen hat alles mit zwei kleinen maurischen Landschildkröten, die ich 2004 zum Geburtstag geschenkt bekam. Beide Tiere waren knapp zwei Jahre alt. Ein faszinierendes Hobby nahm seinen Lauf.

 

Die Schildkröten begeisterten nicht nur mich. Die ganze Familie war schnell mit dem "Schildkrötenvirus" infiziert. Zu Beginn habe ich die Tiere in einem Terrarium gehalten. Schon im nächsten Jahr bauten wir ein Gehege an einer sonnigen Stelle in unserem Garten. Für den Winterschlaf hatten die beiden einen Platz in einer Laub gefüllten Kiste in unserem Naturkeller.

 

In den folgenden Jahren haben wir nach und nach das Gehege und die Unterkunft der Schildkröten vergrößert und verbessert. Heute haben wir einen Teil unseres Gartens für die Schildkröten hergerichtet. Zum Schutz der Tiere bei schlechtem Wetter steht seit einigen Jahren ein kleines Gewächshaus zur Verfügung.

 

Mit zehn Lebensjahren waren die beiden weiblichen Schildkröten mittlerweile geschlechtsreif geworden. Wir beschlossen 2012 unseren Bestand an maurischen Landschildkröten um ein erwachsenes männliches Tier zu erweitern. Jetzt bestand die Möglichkeit diese tollen Tiere zu züchten.

 

An einem schwülwarmen und gewittrigen Tag konnten wir zum ersten Mal erleben, wie eine unserer Schildkröten mit ihren Hinterbeinen eine kleine Grube aushob und anschließend ein Ei nach dem anderen hinein legte. Nachdem sie die Grube wieder mit Erde gefüllt hatten, war die Stelle kaum noch vom Rest des Geheges zu unterscheiden. Wenn wir die Eiablage nicht beobachtet hätten, glaube ich, hätten wir die Stelle nicht so einfach gefunden. Das andere Weibchen begann mit der Eiablage einige Tage später. Im ersten Jahr liehen wir uns einen kleinen Inkubator, um die Eier, die die beiden gelegt hatten, auszubrüten.

 

Die erste Brut war leider nicht von Erfolg gekrönt. Mit einem technisch hochwertigeren Inkubator, den wir uns inzwischen gekauft hatten,  unternahmen wir im folgenden Jahr einen weiteren Versuch. Diesmal schlüpften nach knapp 60 Tagen  die ersten kleinen Schildkröten. In diesen Tagen haben wir oft den Deckel des Inkubators geöffnet, um nachzusehen, wie weit die kleinen Schildkröten waren. Anfangs sah man nur einen Sprung in der Eierschale. Dann schaute die Nase aus dem kleinen Loch. Und schließlich krochen über mehrere Tage verteilt die Jungtiere aus den Eiern. Einen Tag nachdem sie geschlüpft waren, kamen die kleinen Schildkröten gleich raus ins Gewächshaus. Dort haben wir einen separaten Bereich, wo die Jungtiere Ruhe und genügend Wärme finden, um heranzuwachsen.

 

Nach der Eiablage müssen wir das Männchen von den Weibchen trennen und in einem separaten Gehege unterbringen. Er lässt die beiden weiblichen Tiere  nicht in Ruhe. Andauernd wirbt er um ihre Gunst und versucht sie zu decken. Sein werben ist sehr aggressiv. Er rempelt sie an und beißt ihnen in die Beine, wenn sie sie nicht schnell genug unter dem Panzer verschwinden lassen. Deshalb ist es sicher nicht ratsam mehrere erwachsene Männchen zu halten. Es sei denn man hat ein großes Gehege, wo sie sich aus dem Weg gehen können.